Wer schreibt hier? Ein Versuch mich vorzustellen

Seit Tagen schleiche ich um meine Website herum und kriege keinen Buchstaben eingetippt.

So langsam dämmert mir, wieso das der Fall ist: Ich wollte mich zwar zeigen, aber eben doch nur in den starken Momenten.
Momente, wo ich mich stark fühle gibt es natürlich.  Aber diese sind derzeit eher von kurzer Dauer und ich nutze sie, um mal an die frische Luft zu gehen oder mit meinem Mann eine nette Zeit zu verbringen. Wenn ich mich an den Laptop setze und ein „Über mich“ schreiben will, fange ich sofort an zu heulen. So wie jetzt:
Ich heule. Und würde ich netter mit mir umgehen können, dann würde ich „weinen“ statt „heulen“ schreiben. Aber das kann ich gerade nicht.

So sollte meine Vorstellung nun wirklich nicht beginnen! Aber anders kriege ich es nicht hin. Nun gut, dann eben so.

Ich heiße Jenny, bin 40 Jahre alt und versuche netter und liebevoller mit mir umzugehen.

Ich bin Entspannungspädagogin. Mit Diplom.

Ich bin Yogini. Ohne Diplom. Ich habe meine Yogalehrerinnenausbildung vor zwei Wochen unterbrochen. Erst einmal auf unbestimmte Zeit. Ich werde sie aber wieder aufnehmen und beenden, denn der Yoga ist für mich ein stetiger Begleiter und aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken.
Fakt ist aber, dass ich jahrelang Yoga „gemacht“ habe ohne auf mich, meine psychische oder physische Verfassung zu achten und darauf Rücksicht zu nehmen. Ich übte Asanas (Yogastellungen) wie eine „Verrückte“, weil ich mir vormachte, dass ich nur hart genug üben müsse, dann würde es mir schon besser gehen. Ich war regelrecht ver-rückt in meiner Wahrnehmung zu mir selbst.  Hart zu mir sein kann ich. Auch im Yoga und in der Meditation konnte ich das sehr gut. Ich glaube es ist jetzt nicht überraschend, dass das nicht funktioniert hat. Derzeit übe ich ganz intuitiv ohne Skript oder Vorgaben. Das tut mir sehr gut und der Schwerpunkt liegt jetzt bei mir und meinen Gefühlen und nicht, ob die Asana schön aussieht.

Ich habe sexualisierte Gewalt in meiner Kindheit erlebt und leide deshalb an einer chronisch psychischen Erkrankung. Auch körperlich blieben die Gewalttaten an mir nicht ohne Folgen. Ich habe eine chronische Schmerzerkrankung.
Hinzu kommt eine  Erkrankung meines Fußes, der vor einigen Monaten operiert werden musste und leider nicht so heilte wie es sich alle gewünscht haben. Aktuell habe ich ein akutes Erschöpfungssyndrom.

Ich versuche gerade mit all meinen Gefühlen wie Angst, Wut, Trauer, Verletzlichkeit und vielem mehr umzugehen. Das ist eine ganz persönliche Auseinandersetzung mit meinen Gefühlen und meiner Geschichte. Ich werde in meinen Beiträgen immer wieder den Yoga mit einbeziehen, weil er so viel Weisheit und Klarheit in sich trägt und mir immer wieder hilft, die Hoffnung nicht zu verlieren.

In jedem von uns gibt es ein Licht, das vollkommen frei ist von Sorge und Trauer, egal wie viel Leid wir erfahren mögen. Yoga Sutra I.36

Wie häufig ein Blogpost erscheinen wird kann und will ich nicht sagen. Es wird dann etwas neues geben, wenn mir danach ist und ich denke, dass es von Belang ist. Ich werde nichts vorbereiten und es wird auch vorerst keine Kategorien geben. Ich setze keine Triggerwarnungen, allerdings werde ich versuchen den Titel schon so aussagekräftig zu formulieren, dass du weißt worum es geht. Achte bitte auf dich und deine Grenzen.

Schön, dass du hier bist.

Namasté.

Jenny.